Wie lässt sich das Immunsystem im Sommer stärken?

05. August 2020

Bei nasskaltem Wetter haben Bakterien und Viren ein leichtes Spiel. Die Kollegin im Büro schnieft, der Sitznachbar im Bus hustet und die Kinder niesen. Das kennen wir aus der kühlen, wechselhaften Jahreszeit. Doch auch im Sommer ist unser Immunsystem stark gefordert: Klimaanlagen, falsche Ernährung, zu wenig Sonnenlicht und Schlafmangel sind einige der Faktoren, die unsere Abwehr schwächen.

1. Klimaanlagen - Fluch und Segen zugleich

Klimaanlagen sorgen an heißen Tagen für angenehme Kühle. Sie laufen in der Arbeit, im Auto und im Supermarkt. Doch der Körper muss sich immer wieder an neue Temperaturen anpassen. Wer sein Auto beispielsweise bei 34 Grad Außentemperatur auf 18 Grad abkühlt, muss beim Aussteigen immerhin einen Temperaturunterschied von 16 Grad ausgleichen; das bedeutet Stress für den Körper.

Tipps:

Achten Sie darauf, dass die Unterschiede zwischen Innen- und Außentemperatur nicht zu groß sind. Gehen Sie beispielsweise morgens oder abends einkaufen, wenn es etwas kühler ist. So fällt die Differenz zwischen dem klimatisierten Supermarkt und der Außentemperatur kleiner aus.

Kühlen Sie Ihr Auto nicht zu sehr ab. Hat es draußen 32 Grad, so empfindet man bereits 25 Grad als deutlich kühler und hat weniger Anpassungsschwierigkeiten beim Aussteigen.

Es ist generell ratsam, den Körper durch regelmäßige Wechselduschen, Kneippbäder oder Saunabesuche an Temperaturunterschiede zu gewöhnen. So gleichen Sie Temperaturschwankungen besser aus.

2. Schlafmangel schwächt das Immunsystem

Wenn die Tage lang und die Nächte warm sind, schlafen wir meistens weniger und schlechter.
7-8 Stunden sollten es pro Nacht sein, damit sich der Körper regenerieren, entschlacken und neue (Immun-)Zellen bilden kann. Fällt diese Erholungsphase zu kurz aus, macht uns das anfällig für Krankheitserreger.

Tipps:

Achten Sie auch in der warmen Jahreszeit auf ausreichend Schlaf. Dunkeln Sie das Schlafzimmer gut ab, so wird das Schlafhormon Melatonin freigesetzt und die Müdigkeit setzt ein.

Meiden Sie eine Stunde vor dem Zubettgehen das Blaulicht von Bildschirmen wie Computer oder Smartphone - es reduziert die Melatonin-Produktion um bis zu 50 %!

Kühle Sommerbettwäsche, dünne Decken und das Aufhängen feuchter Handtücher im Schlafzimmer sorgen für ein angenehmes Schlafklima.

3. Füllen Sie Ihre Vitaminspeicher auf!

Eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine gute Immunabwehr ist ein aufgefüllter Vitaminspeicher. Wer sich unausgewogen ernährt und wenig im Tageslicht unterwegs ist, hat mit ziemlicher Sicherheit einen Vitaminmangel. Vitamin D beispielsweise wird überwiegend durch Sonnenlicht körpereigen produziert. Ein Mangel kann eine erhöhte Infektanfälligkeit bewirken.

Tipps:

Essen Sie ausgewogen und bunt! Der Sommer bietet so viele Köstlichkeiten in Form von Obst und Gemüse. Saisonale und regionale Produkte sind meistens frischer und nährstoffreicher als diejenigen, die lange Lagerungszeiten und Transportwege hinter sich haben. Nehmen Sie täglich frisches Obst und Gemüse, Vollkorn- und Milchprodukte zu sich, so unterstützen Sie auf diese natürliche Weise die Immunabwehr Ihres Körpers.

10-20 Minuten Tageslicht pro Tag auf der Haut reichen aus, damit genügend Vitamin D gebildet wird.

4. Der Körper braucht Flüssigkeit

Durch das Schwitzen bei hohen Temperaturen verbraucht der Körper viel Flüssigkeit und Mineralstoffe. Um den Wasserhaushalt stabil zu halten, müssen Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten: 2-3 Liter sollten es pro Tag sein.

Tipps:

Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Trinkmenge, indem Sie beispielsweise am Morgen die Trinkmenge an Wasser bereitstellen, die Sie tagsüber zu sich nehmen möchten. Stellen Sie sich immer wieder ein gefülltes Glas hin; oft wird das Trinken einfach "vergessen". Steht allerdings bereits ein Getränk da, kann das hilfreich sein, daran zu denken.

Wer genau wissen möchte, ob er oder sie die empfohlene Trinkmenge erreicht, kann sich ein paar Tage lang die Mengen der einzelnen Getränke notieren.

Fazit

Sie sehen, mit etwas mehr Achtsamkeit im Alltag und ein paar einfachen Gewohnheiten können Sie Ihr Immunsystem gezielt unterstützen und die warme Jahreszeit gesund genießen.

 

Referenzen

Robert Koch Institut (Stand 2019). Antworten des Robert Koch-Instituts auf häufig gestellte Fragen zu Vitamin D. Link
Braineffect (o.J.). Melatonin: Alle Infos rund um das Schlafhormon. Link